Willkommen Südafrika - 11 Amtssprachen, 3 Hauptstädte

?? 11 Amtssprachen?! 3 Hauptstädte?!

Langsam, langsam, erst einmal zur Reiseroute:

Hui, da waren wir wieder gut unterwegs, mindestens soviel wie nach und in » Namibia, was ja auch in Afrika liegt,  und » Australien. So, jetzt Südafrika, 11 Amtssprachen und 3 Hauptstädte.

11 Amtssprachen -

Afrikaans, Englisch, Süd-Ndebele, isiXhosa, isiZulu, Nord-Sotho, Sesotho, Setswana, Siswati, Tshivenda, Xitsonga (wir sind ja der Meinung, dass eine zwölfte fehlt: unser rheinisches Platt!)

3 Hauptstädte -

Kapstadt mit Sitz des Parlamentes / der Legislative, Pretoria mit Amtssitz des Präsidenten / der Exekutive, Bloemfontein mit Sitz der Judikative

Historie? Zahlen, Daten, Fakten? (Zugegeben, strotzen wir ja gerne mit.)

Keine Sorge, wir fassen uns kurz, versprochen, jedenfalls möglichst kurz:

Südafrika ist 3,4mal so groß wie Deutschland, hat jedoch das 4,7fache weniger an Einwohnern, also zweibeinigen Einwohnern (ohne Vögel). Den ganzen freien Platz nutzen die Elefanten, Antilopen, Löwen und und und. Es ist Mitglied des Commonwealth of Nations (Queen Elisa..., ne, seit 08.09.2022 Charles III) und gründete die Vereinten Nationen mit. Im Süden / Süd-Osten grenzt es an den Indischen Ozean (Indien, steht ganz oben auf unserer Reiseliste), im Westen an den Atlantischen Ozean (kennen wir, von unseren Frankreichreisen). Die wohl bekannteste Person dürfte Nelson Mandela sein, auf den kommen wir später nochmal. Da Südafrika auf der Südhalbkugel liegt, sind die Jahreszeiten unseren entgegengesetzt. Da es auf demselben Längengradbereich wie wir liegt (So'n Quatsch, wir liegen doch auf keinem Längengrad, wie soll denn das gehen? Genau, Deutschland liegt auf demselben Längengradbereich.), haben wir jedoch dieselbe Zeitzone (praktisch, keine Zeitverschiebung und mit Nachtflug direkt hellwach ins Geschehen). Die Apartheid endete 1994 auf dem Papier. Ursprungsbevölkerung? Die San und die Khoikhoi. San bedeutet 'jene, die etwas vom Boden aufheben'. Passend, da sie Jäger und Sammler sind. Khoikhoi steht nicht für den Fisch, sondern für 'wahre Menschen'. Sie betrieben Wanderweidewirtschaft. Am 6ten April 1652 begann die Kolonialisierung mit Jan van Riebeeck (Ob der wohl etwas mit dem Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland zu tun hatte?), der am Kap der guten Hoffnung eine Versorgungsstation für die Niederländische Ostindien-Kompanie errichtete (Handel, was sonst).1797 kamen dann auch die Briten. Ab 1835 wurden von den Voortrekkern (auch dazu später mehr) Burenrepubliken gegründet, unter anderem eben auch Südafrika, genannt Transvaal. 1867 ging es mit Diamantenfunden los, 1886 mit Goldfunden. Ein letztes historisches Datum : 1930. In diesem Jahr erhielten die weißen (nicht farbigen) Frauen das Wahlrecht (immerhin).

So, wir hoffen, dass Ihr die Eckdaten genauso interessant findet wie wir und starten mit unserer Fotosafari. Schnallt Euch an und nehmt Euch viiiel Zeit, am besten mit Käffken und Schoki auf dem Sofa. Denn: wir haben, hrm, 1.650 Fotos durchgemüsert und für Euch nur "ein paar wenige" ausgewählt ...

Johannesburg ist die Hauptstadt der Provinz Gauteng und war schon vor, haltet Euch fest, mindestens 3,3 Millionen Jahren von Vormenschen bewohnt (wir sind nämlich Nachmenschen, zumindest Nachstofftiere), also die Region, Johannesburg gab es damals natürlich noch nicht. Wieso man das weiß? Wegen des 1998 ausgegrabenen Menschenaffen. Johannesburg selbst wurde mit der Goldentdeckung1886 gegründet. Leider ist die Kriminaliät extrem hoch und die Infrastruktur mehr als marode. Die Innenstadt Johannesburgs ist genau genommen ein riesiger Slum, nicht schön. Trotzdem gab es ein Highlight, den Nelson Mandela Square:

Für die Sammlung des unnützen Wissens: Mpumalanga ist die Siswati-Bezeichnung für den „Ort, an dem die Sonne aufgeht“.

Das Gebiet wird von den Südafrikanern Lowveld genannt. Der Nationalpark liegt in den Provinzen Limpopo und Mpumalanga und am Rande von Zimbabwe, Mosambik und dem Königreich Swasiland. Das Naturschutzgebiet ist dem Sohn deutscher Einwanderer, Paul Krüger zu verdanken. Er war Präsident von Südafrika und erklärte am 26.03.1898 das Sabie Game Reserve zum Schutzgebiet für Wildtiere mit den Worten:``Wenn ich diesen kleinen Teil vom Lowvelds nicht schütze, werden unsere Enkelkinder nicht wissen, wie ein Elefant, Löwe oder Kudu aussehen...''. 1926 wurde das Gebiet von der damaligen Regierung zum Nationalpark erklärt.

Wir haben in der Umbhaba Lodge in Hazyview genächtigt, um anderntags auf die Pirsch für die Big Five zu gehen:

Verschnaufpause von der Fotofülle - paar Schritte auf und ab, Kniebeugen, weiter geht es mit den nächsten Dickhäutern:

Auch wenn es so aussehen mag, Knaller-Fotoschnappschüsse waren gar nicht sooo einfach. Wir haben statt dessen so manches Mal erst einmal die Hinterteile bewundern dürfen:

Und Big Five? Da hat uns der Leopard bzw. Gepard im Stich gelassen. Macht aber nix, wir waren auch so hin und weg.

Das Voortrekker Monument ist ein massiver Granitbau und wurde zu Ehren der Voortrekker (damit sind die Kapholländer gemeint) errichtet, die die Kapkolonie zwischen 1835 und 1854 zu Tausenden verließen, um weitere Gebiete des heutigen Südafrikas zu besiedeln. Das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig soll bei den Entwurfsarbeiten für das Monument als Vorlage gedient haben. Der Bau des Denkmals begann am 13. Juli 1937, eingeweiht wurde es am 16. Dezember 1949. Das Gebäude ist 41 Meter hoch, steht auf einem 40 × 40 Meter großen Sockel und ist aufgrund seiner Hügellage weithin sichtbar. Die Voortrekker verließen die Kapkolonie zum einen wegen des offiziellen Verbotes der Sklaverei durch die Briten, das vielen von ihnen die Existenzgrundlage entzog, zum anderen wegen der Abschaffung des Niederländischen als Amtssprache bzw. des Niederländischen und des Afrikaans als Gerichtssprache, obwohl die meisten von ihnen kein Englisch beherrschten. Ja und dann spielte auch eine Schlacht am Blood River eine Rolle. "Blood" sagt schon alles. Wisst Ihr was? Wir mögen gar nicht soviel Negatives hier wiedergeben. Wen es interessiert, der schaue bitte zum Beispiel bei » Wikipedia, ok?

In den Ausstellungsräumen wurde es dann doch bisken unterhaltsam. Ihr glaubt nicht was als Hintergrundmusik gespielt wurde!

Der Internet-Recherche zufolge soll Port Elizabeth die viert- oder fünftgrößte Stadt Südafrikas sein. Da wir uns am Fuße von "The Hills" auf dem Market Square getummelt haben, hatten wir eher einen dörflichen Eindruck, geprägt von verfallenen Gebäuden, schad:

Jetzt zu den Cango Caves: Sie gehören zu den größten und ausgedehntesten Tropfsteinhöhlensystemen auf der Welt. Ein Tropfstein ist ein Gebilde, das vorwiegend aus Kalziumkarbonat besteht. Er entsteht, wenn kalkreiches Wasser aus Gesteinsfugen herabtropft und verdunstet. An den Decken der Tropfsteinhöhlen bilden sich herabhängende Stalaktiten. Am Boden wachsen ihnen dann Stalagmiten entgegen. Manchmal verbinden sich Stalaktiten und Stalagmiten zu Stalagnaten als durchgehende Tropfsteinsäule - ok, wissen wir jetzt alle Bescheid. Der Eingang zu den Cango Caves wurde übrigens schon in Urzeiten von den San als Behausung genutzt, die auch die Wände bemalten. Die Wandmalereien sind leider im Laufe der Zeit nahezu vollständig durch "Streicheleinheiten" der Touris verlorengegangen. Wir sagen daher mit Nachdruck: Pfoten weg!

Kapstadt ist eine der größten Städte Südafrikas und Sitz des Parlaments. Seinen Namen erhielt es nach dem 45 km weit entfernt liegenden Kap der Guten Hoffnung. Schauen wir uns um:

In diesem Jahr feiere ich, Kerl, meinen Geburtstag in Kapstadt! Kuchen backen? Ging ja nicht. Aber: Sie hatte doch tatsächlich einen Mini-Kuchen plus Geburtstagskerze heimlich im Gepäck dabei - danke schööön!

District Six - leider ein weiteres unschönes Kapitel in der Geschichte Südafrikas; müssen wir gar nicht groß was zu schreiben, seht einfach die Fotos:

Der heutige Company's Garden im Herzen von Kapstadt war ursprünglich Bestandteil des Gemüsegartens von Jan van Riebeeck über den wir oben schon geschrieben haben. Im Park selbst findet sich der Sitz der südafrikanischen Regierung, die in den Sommermonaten als Sitz des Parlamentes Südafrikas dient. Die Regierung und das ganze Parlament Südafrikas zieht übrigens im südafrikanischen Sommer von Pretoria nach Kapstadt und kehrt im Winter wieder nach Pretoria zurück. Und wisst Ihr was? Über die Kosten für das Hin- und Her-Geziehe hat sich bisher kein Parlamentarier beschwert!

Viktoria & Alfred? Wieso denn Alfred? War das nicht Albert? Ne, diesmal nich. Es handelt sich um Prinz Alfred, den zweiten Sohn von dat Queen Viktoria. Und der hat 1860 den Grundstein für die über einen Kilometer lange Wellenbrecher-Mauer vor den Hafenbecken der Waterfront gelegt, deshalb also.

Jedenfalls ist die Waterfront ein Vergnügungsviertel am Hafenbecken Kapstadts. Wir haben eine mini-mini-mini Bootsfahrt gemacht. Supergerne hätten wir ja einen Hubi-Rundflug gemacht, am liebsten nach Robben Island. Aber - Petrus war dagegen, das Wetter hat nicht mitgespielt. Ph, dann eben nicht, war auch so schön.

Der Name Bo-Kaap kommt aus dem Afrikaans und bedeutet "Über dem Kap".  Die Ursprünge reichen bis in die 1760er Jahre zurück als zahlreiche "Huurhuisjes" (Miethäuser) gebaut und an Sklaven (den Kap-Malaien) verpachtet wurden. Bis heute sind fast alle Häuser im Originalzustand, sodass Bo-Kaap die ältesten Gebäude von Kapstadt beherbergt. Die Wahl der bunten Farben soll einer Legende nach darauf zurückzuführen sein, dass die Häuser ursprünglich weiß sein mussten, während diese an die Malaien vermietet wurden. Als diese Regel aufgehoben wurde und die Häuser nebst Grundstück gekauft werden durften, wurden die Häuser zum Setzen eines Zeichens bunt angemalt. Wir sind in das älteste Gewürzhaus gestapft und haben uns eingedeckt mit Lemon Pepper, Roasted Masala, Roasted Paprika, Sumach und Harissa - hm, habt Ihr auch den Duft in der Nase? Jetzt muss sie ran und an den Herd. Ne, nicht weil wir Jungs sind, sondern der Herd zu hoch und unsere Pfoten zu empfindlich, doch, wirklich.

Neben der Waterfront deeer Hingucker, ja nahezu Wahrzeichen von Kapstadt. Müssen wir gar nix weiter zu schreiben, einfach gucken:

Wieder Jan van Riebeeck; er gründete Hout Bay am 11. Juli 1653. Er nannte sie damals Hout-Bajken, „kleine Holzbucht“, weil die Siedler dort ihren Holzbedarf deckten. Wir haben den Robben zugeschaut:

Also, um das Taalmonument richtig zu erklären, müssten wir jetzt einen Roman schreiben. Gefunden haben wir eine hervorragende Quelle im Internet, die den Roman für uns erledigt hat. Guckt bitte hier: https://www.taalmuseum.co.za/deutsch/ , es lohnt sich, wirklich.

Hach, was für ein schönes Städtchen. Wenn Ihr 'mal nach Südafrika fahren solltet, unbedingt besuchen. Uni-Stadt, wunderhübsche Gebäude, nette Cafes und Restaurants, sauber, entspannend. Wir waren im Village Museum, sowas wie ein Freilichtmuseum. Besucht haben wir das Schreuderhuis, das älteste restaurierte und dokumentierte Stadthaus in ganz Südafrika! Als nächstes ging es zum Blettermanhuis, das von Hendrik Lodewyk Bletterman erbaut wurde, dem letzten Richter von Stellenbosch, der noch von der Niederländischen Ostindien-Kompanie ernannt wurde. Danach haben wir uns das Grosvenorhuis angeschaut, erbaut von Christian Ludolph Neethling. Heute ist es eines der drei letzten erhaltenen Patrizierstadthäuser Südafrikas. Das vierte von uns besichtigte Haus ist das Berghhuis, das Haus des ehemaligen Polizeipräsidenten O. M. Bergh. Und so wurde gewohnt:

Cape Point ist ein Kliff am Südende der Kap-Halbinsel in Südafrika, das dessen Spitze bildet. Es liegt etwa zwei Kilometer östlich vom Kap der Guten Hoffnung. Cape Point bildet das östliche Ende der Kap-Halbinsel, ist aber nicht der südlichste Punkt. Okey, okey, das letzte Foto von uns am Cape Point ist also nicht ganz korrekt, weil das Kap der Guten Hoffnung 60 m südlicher liegt. Aber mal ehrlich, 60 Meter, ist das denn sooo entscheidend?! Also jedenfalls wenn man nicht Geograph ist oder sowas, oder?

Südafrika hat wunderbare Weine, köstliche Weine - wir sprechen jetzt nämlich aus Erfahrung. Gelernt haben wir, dass südafrikanische Weine geschmacklich ab dem 5ten Jahr kippen. Alles davor: please, as many (Huhu, Antje! Passt.)

Boah, uns brummt bisken der Schädel nach all den Infos und vor allem der Fotoflut. Wie sieht es bei Euch aus? Checkt Ihr mit uns aus?

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