Äh . . . ne,
ausgefallen wegen is nich, Reiseveranstalter hat abgesagt.
Äh . . . ne,
falscher Fehler, Uschi (huhu !) hat aus Neapel Nepal gemacht, ts ts ts.
Ja!
Jetzt sind wir richtig, Sonne tanken am Golf von Neapel !
Hätte die Conny gewusst, dass wir zu viert sind, hätte sie bestimmt gesungen "Vier ...", da sind wir gaaanz sicher! Und genau genommen waren wir zu sechst: sie zählt ja schon mit, uuund: endlich wieder gemeinsam mit unserer Reisefreundin Katrin, mit der wir schon Namibia, Schottland, Japan und Amsterdam erobert haben, on tour.
Huch, jetzt schweifen wir direkt am Anfang ab, Entschuldigung.
Der Golf von Neapel - gewohnt haben wir in Massa Lubrense. Von dort erkundet haben wir mit Bus, Bahn und Schiff: Ischia, Capri, Amalfi, Pompeji und den Vesuv (uaaah), los geht's:
Hm, kuschelig kleiner Ort mit Pi-Daumen (Pi kennt Ihr, oder? 3,14 - Daumendurchmesser, also über den Daumen gepeilt meinen wir, im Sinne von ungefähr) 14.000 Einwohner, immerhin Titularbistum. Was das ist? Also Massa Lubrense war 'mal Bischofssitz, fast 200 Jahre her. Und 'Titular' weil der Bischof keine eigene Diözese leitete. Eine Diözese wiederum ist ein kirchlicher Verwaltungsbezirk. Puh, das war es auch schon. Der einzige Nachbarort:
Italienisch Sorrento und, passt auf, Surriento auf neapolitanisch. Da habt Ihr's, Die Neapolitaner haben ihr eigenes Italienisch. Stellt Euch vor: 2003 wurde der Vorschlag, Neapolitanisch als
Studienfach einzurichten mit der Begründung abgelehnt, dass es sich hierbei lediglich um eine Sprache der Unterschichten handle, hä? Weil, es sei in den zurückliegenden Jahrhunderten die Sprache
von Kriminellen, Räubern und anrüchigen Leuten (nein, die haben nicht gemüffelt; sagt man so, wenn jemand, weshalb auch immer, als nicht respektabel gilt) gewesen. Per Gesetzesdekret wurde
Neapolitanisch dann endlich am 14. Oktober 2008 durch die Region Kampanien und sogar von der UNESCO als echte Sprache anerkannt. Heute gilt der neapolitanische Dialekt als zweite Amtssprache in
Italien. Ihr seht, man muss einfach dran bleiben. Und damit Ihr einen Eindruck vom Neapolitanischen habt ein Ausflug in die Linguistik (ne, die Linguistik hat nix mit den Nudeln, Linguine, zu
tun. Das ist Sprachwissenschaft). Also, die phonetischen Eigenschaften der Sprache sind gegliedert in:
Palatalisierung, Diphthongierung und Metaphonie, Apokopierung, Entwicklung aus der vulgärlateinischen Form: Konsonant + L, Entwicklung aus der vulgärlateinischen Form: C + e,i und G + e,i,
Doppelkonsonanten, Lenisierung (Sonorisierung), Spirantisierung, Velarisierung. Unter Lenisierung (Äh, Lenin? Was hat denn der damit zu tun?) oder Lenierung (manchmal auch Lenition) (zu lat.
lenis „mild, sanft“) wird der Wandel eines Fortis-Konsonanten in den entsprechenden Lenis-Konsonanten verstanden. Dies kann die Änderung von stimmlos nach stimmhaft bedeuten, aber auch den
Verlust der Aspiration … mehr? Bloß nicht! Uns schwirrt der Kopf von so viel Gedöne. Wir sind für einfach-drauf-los-quatschen und gut ist, uff. Wir erzählen jetzt lieber über Sorrent selbst.
Sorrent ist ebenfalls kuschlig klein und hat knappe 16.000 Einwohner. Interessant finden wir, dass Sorrent eine mythische Vergangenheit hat. Da bekommt es direkt etwas Geheimnisvolles, findet Ihr
nicht auch? Lasst 'mal gucken welcher Mythos, also Sage, dahinter steckt ... aha. Der heutige Name Sorrent geht auf den antiken Namen Surrentum und den Mythos der Sirenen zurück, die durch ihren
Gesang die Seefahrer verwirrten (Also wenn Musik ordentlich aus Boxen wummert, sind wir auch verwirrt, da braucht es für uns gar keine Sirenen, für Euch?). Einer Legende zufolge gelang es
Odysseus und seinen Begleitern sich dem Zauber des Sirenengesangs zu entziehen (ob mit Hilfe von Kopfhörern ist nicht überliefert). Daraufhin verwandelten sich die Sirenen in den Felsen mit dem
Namen Li Galli auf der Südseite der Halbinsel nahe Positano im Golf von Salerno. Und wer oder was sind die Sirenen? Und wer um alles in der Welt war Odysseus?
Eine Sirene ist in der griechischen Mythologie ein meist weibliches, in Darstellungen zuweilen bärtiges Fabelwesen (Mischwesen aus ursprünglich Mensch und Vogel, später auch Mensch und Fisch),
das durch seinen betörenden Gesang die vorbeifahrenden Schiffer anlockt, um sie zu töten. Na toll, braucht kein Mensch, kein Seefahrer und kein Stofftier.
Odysseus ist wiederum ein Held der griechischen Mythologie. Er ist derjenige welche, der im Trojanischen Krieg unterwegs war (kennt Ihr bestimmt, wir sagen nur trojanisches Pferd und heutige
Trojaner haben viel gemeinsam).
Soweit dazu, zurück in die Wirklichkeit: Sorrent wurde im 7. Jahrhundert vor Christus von den Phöniziern gegründet. Von 474 bis 420 v. Chr. war Sorrent unter der Regentschaft von Griechen, bis es
150 Jahre später römisches Municipium wurde (Municipum? Eine von Rom abhängige Stadt mit der Besonderheit, dass deren Bürger gegenüber Rom die gleichen Pflichten übernehmen mussten wie die
römischen Bürger.) Im Laufe der Jahrhunderte haben noch andere Völker versucht, die von den Griechen errichtete Stadtmauer zu durchbrechen und das Städtchen zu erobern. 1113 wurde Sorrent sogar
von den Normannen eingenommen. Und damit auch fast genug der Historie. "Fast" wegen Torquato Tasso, da wollen wir auch zu berichten. Der Torquato wurde 1544 in Sorrent geboren und im dortigen Dom
getauft. Weshalb das erwähnenswert ist? Weil er ein gaaanz bekannter Dichter war. Außerdem, haltet Euch fest, ist "dat heutije Gloria von Thurn und Taxis" mit ihm verwandt, weil nämlich Torquatos
Vater Graf war und über Fortpflanzung und Heirat es Richtung Thurn und Taxis ging. Torquatos berühmtestes Werk war Gerusaleme liberata (Das befreite Jerusalem). Kennt Ihr nicht? Tröstet Euch, wir
kannten bis jetzt bloss den » Sommerhit Jerusalema, Reisen bildet
eben. So, jetzt aber endlich wieder Fotos:
Zum Cornicello mögen wir noch 'was berichten: Seine Ursprünge reichen zurück bis vor etwa 3500 Jahren als man einen hornförmigen Gegenstand außerhalb des Wohnraumes aufhängte, um Fruchtbarkeit und Wohlbefinden sicherzustellen. Das Horn wird seit jeher so dargestellt, dass es einer Chilischote ähnelt. Weshalb? Der scharfe Chili enthält aphrodisierende Eigenschaften und bezieht sich auf den antiken Mythos des griechisch-römischen Gottes Priapus. Es handelt sich nämlich um eine Darstellung, räusper-räusper, jetzt sind wir bisken sch genant, des roten Phallus von Priapus, verbunden mit dem Fruchtbarkeitskult aus der Antike. Ja dann ... erzählen wir ganz schnell noch etwas über Pulcinella. Er ist ursprünglich eine Figur des süditalienischen und neapolitanischen Volkstheaters. Im deutschsprachigen Raum, also bei uns, diente Pulcinella als Vorlage für den Hanswurst und den Kasper. Goethe schrieb 1787 über ihn " „Pulcinell nun, ein wahrhaft gelassener, ruhiger, bis auf einen gewissen Grad gleichgültiger, beinahe fauler und doch humoristischer Knecht." Übrigens bedeutet der Name „kleines Küken“. Und jetzt geht es auf nach Ischia, das Ihr bitte 'Iskia' aussprecht.
ist mit 46 km² die größte Insel im Golf von Neapel. Die Hauptinsel der Phlegräischen Inseln gehört, wie Sorrent, zur Metropolitanstadt Neapel. Phlegräische Inseln sind eine der Apenninhalbinsel
westlich vorgelagerte Inselgruppe im Golf von Neapel. Der Name leitet sich von den Phlegräischen Feldern ab, der geologischen Region, deren vulkanischer Aktivität die Inseln ihren Ursprung
verdanken. Die Metropolitanstadt Neapel besteht wiederum seit dem 1. Januar 2015 als Rechtsnachfolgerin der ehemaligen Provinz Neapel. Hauptstadt ist Neapel. Als Metropolitanstädte werden nämlich
die Gebietskörperschaften bezeichnet, die sich auf die Metropolitangebiete, d. h. auf die Gebiete von fünfzehn italienischen Großstädten und deren jeweiliges Umland, erstrecken. Anders als
vielleicht von Euch und uns vermutet handelt es sich bei den Metropolitanstädten nicht um Städte im eigentlichen Sinne, sondern um administrativ abgegrenzte Stadtregionen, die neben der Kernstadt
auch ein großes Hinterland umfassen.
Ischia ist, Überraschung, vulkanischen Ursprungs. Die höchste Erhebung ist der Monte Epomeo mit 789 m. Vor rund 55.000 Jahren förderte eine große explosive Eruption rund 40 Kubikkilometer Bims
und vulkanische Asche zu Tage. Durch den Einbruch der geleerten Magmakammer sanken die Ablagerungen unter den Meeresspiegel. Erneutes Eindringen von Lava in den Untergrund hob die darüber
liegenden Schichten und so entstand die heutige Insel. Ischia wurde im zweiten Viertel des 8. Jahrhunderts v. Chr. von griechischen Kolonisten besiedelt, die die Insel Pithekoussai nannten. Von
Ischia stammt der berühmte „Nestorbecher“ ( da » guckt Ihr bitte
selbst, sonst wird unsere Geschreibsel noooch länger), mit der ältesten bekannten Inschrift in griechischer Schrift. Die nachfolgenden Römer bezeichneten die Insel als Aenaria. Gegen Ende der
römischen Republik gehörte die Insel Oktavian, dem späteren Kaiser Augustus, der sie aber im Jahr 29 v. Chr. gegen die Insel Capri eintauschte ( da kommen wir mit Euch ja auch noch hin). 831
errichteten muslimische Sarazenen auf der Insel einen Piratenstützpunkt. Jetzt springen wir mal eben 1.000 Jahre: im 19. Jahrhundert war Ischia ein beliebtes Reiseziel des europäischen Adels. Am
28. Juli 1883 zerstörte ein schweres Erdbeben die Orte Casamicciola und Lacco Ameno. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte Ischia sich zu einer bekannten Künstlerkolonie und es wurden ganz
viele bekannte Filme dort gedreht, einige kennt Ihr bestimmt:
1952 Der rote Korsar (Burt Lancaster, yeah! Piratenstützpunkt Ischia!)
1957 spielte Romy Schneider in Scampolo eine einheimische junge Frau
1961 Freddy und der Millionär, deutsch/italienische Filmkomödie mit Freddy Quinn und Heinz Erhardt
1963 Cleopatra mit Elizabeth Taylor und Richard Burton
Das Castello Aragonese in Ischia Ponte ist eine auf einem Felsen liegende Festung. Die Festung, heute im Privatbesitz, wurde seit dem 12. Jahrhundert von vielen Eroberern eingenommen und besetzt.
Im Mittelalter wohnten zu Spitzenzeiten fast 2.000 Familien sowie Nonnen, Priester und Fürsten auf dem Felsen. In der Nonnengruft wurden in einem kleinen Gewölbe entlang der Wände gemauerte
Sessel errichtet. Diese hatten in der Sitzfläche eine Öffnung. Verstarb eine Nonne, wurde der Leichnam auf einen solchen Sessel gesetzt und verweste in dieser Haltung. Die dabei entweichenden
Körperflüssigkeiten flossen durch die Öffnung in der Sitzfläche und tropften in ein spezielles Gefäß, welches unter dem Sessel platziert wurde. War der Leichnam vollständig skelettiert, wurde
dieser in einen besonderen Knochenraum gebracht. Die lebenden Nonnen verbrachten täglich mehrere Stunden in dieser Gruft zum Meditieren über den Tod. Durch die schlechte Luft (hmpf … wollen wir
nicht riechen) und das teilweise vergiftete Klima in der Nonnengruft verstarben viele von ihnen frühzeitig. Ne, da wenden wir uns lieber den Heilbädern zu, die wegen des vulkanischen Ursprungs
Ischias vorhanden sind. Eine Besonderheit der Quellen für die Heilbäder ist der Radon-Gehalt, dem eine besondere Heilwirkung zugeschrieben wird. So, Ihr habt es geschafft, jetzt gibt es wieder
Fotos:
Letztes Foto ? Diiie Gebäckspezialität Neapels und Umgebung: Sfogliatelle, Blätterteigtaschen mit einer Ricottafüllung mit Zimt und Orangenblütenaroma. Da mussten wir uns echt ehrlich zurückhalten, schließlich wollen wir ja in unsere Felle passen. Das besondere an der Blätterteigtasche ist, dass die Teigschichten nicht wie bei einem Croissant parallel verlaufen, sondern aufgefächert sind.
Hier ein Überblick der Sehenswürdigkeiten:
Die Insel ist bekannt für ihre Höhlen am Meer, diiie Höhle überhaupt ist natürlich die Blaue Grotte, die Grotta Azzurra. Wer sie besucht hat weiß, dass der Zugang ein nur knapp 1,5 Meter hohes
Felsloch im Meer ist, also mal gerade so passend für uns, wenn wir die Höhle als Bremer Stadtmusikanten gestapelt betreten wollten. Die Höhle ist etwa 52 Meter lang und 30 Meter breit, das Wasser
in ihr ist ungefähr 15 Meter tief. Da das Tageslicht überwiegend unter dem Meeresspiegel reflektiert im Meerwasser in die Grotte gelangt, schimmert das Wasser im Inneren der Höhle in einem ganz
eigenen blauen Farbton. Wiederentdeckt wurde die Grotte, die übrigens bereits in der Antike als Nymphäum genutzt wurde, im Jahr 1826 durch den deutschen Dichter August Kopisch. Hergebracht mit
größeren Booten, muss man auf kleine Boote mit 4 bis 10 Personen umsteigen, um dann durch die schmale Zufahrt ins Innere der Grotte zu gelangen. Leider waren wir so spät im Jahr, dass wir nicht
mehr hineinkonnten, schad. Ach so, ja, bevor wir es vergessen: Ein Nymphäum ist ein Nymphenheiligtum. Eine Nymphe wiederum ist in der griechischen und römischen Mythologie ein weiblicher
Naturgeist. Im weiteren Sinne wird die Bezeichnung auch für Priesterinnen gebraucht. In der Antike war der Ort das private Schwimmbecken für den Kaiser Tiberius, der auf Capri seinen Alterssitz
hatte und im Jahre 37 auch dort starb. Er wohnte in der Villa Jovis, die noch heute zugänglich ist. Plinius der Ältere beschrieb die Grotte und mehrere dort aufgestellte Statuen (dat war
der Ältere vom Jüngeren Plinius, der den Ausbruch des Vulkans aus sicherer Entfernung beobachtete und darüber geschrieben hat). Tatsächlich wurden 1964 drei Statuen gefunden, die im Museum Casa
Rossa ausgestellt sind. Bei einer Nachsuche im Jahr 2007 wurden noch weitere 7 Sockel gefunden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Capri beliebt als Winter- und Ferienquartier bei
deutschen und anderen Künstlern, Schriftstellern und weiteren Berühmtheiten. Längere Zeit blieben zum Beispiel Friedrich Alfred Krupp, Rainer Maria Rilke, Maxim Gorki und Axel Munthe, auf den wir
noch zu sprechen kommen. Der Krupp hat einen abenteuerlichen Serpentinenpfad anlegen lassen. Der steile Weg überwindet mit Hilfe von acht engen Haarnadelkurven einen Höhenunterschied von etwa
hundert Metern und verbindet die Giardini di Augusto – die ehemaligen Gärten des Kaisers Augustus – mit der Küste des Mittelmeers. Die in den Steilhang des Monte Castiglione gehauene
Fußgänger-Verbindung ist 1.346,60 Meter lang, drei Meter breit . Mit dem Bau der Via Krupp wurde 1900 begonnen, 1902 wurde sie fertig. Krupp ließ den Weg anlegen, um dadurch schneller und
bequemer unterwegs sein zu können. Wegen Steinschlaggefahr ist er allerdings seit 2014 geschlossen. Die Gärten des Augustus hat er auch angelegt. Und dann gibt es noch die Faraglioni , das sind
die überwiegend kegel- bis nadelförmige Felsformationen. Am bekanntesten sind die vier Faraglioni. Drei der Felsen reihen sich nach Süden zu hintereinander: Der „Faraglione di terra“, auch
„Stella“ genannt (deutsch: Faraglione zum Land hin bzw. Stern), ist mit 109 m Höhe der größte; sein nördlicher Rand beginnt nur etwa 20 m von der Inselküste entfernt. In 100 m Abstand folgt der
„Faraglione di mezzo“ (deutsch: Faraglione in der Mitte). Er ist 81 m hoch und besitzt auf Meereshöhe einen natürlichen Tunnel von 60 m Länge, der mit kleineren Booten durchfahren werden kann.
Der „Faraglione di fuori“ oder „Scopolo“ (deutsch: äußerer Faraglione bzw. einfach Klippe) ganz im Süden ist vom mittleren Felsen lediglich durch 20 m Wasser getrennt und weist eine Höhe von 104
m auf. Etwa 200 m östlich des größten Faraglione, in Richtung der „Bocca Piccola“, der Kleinen Mündung des Golfs von Neapel, ragt ein vierter, kleinerer Felsen aus dem Meer, der „Scoglio del
Monacone“ (deutsch: Einsiedler-Klippe wegen der Lage abseits der Dreiergruppe oder Mönchsrobben-Klippe wegen der früher dort lebenden Robben).
So, jetzt noch zu Axel Munthe - Axel Martin Fredrik „Puck“ ( ? Kobold aus Shakespears Sommernachtstraum?) Munthe war ein schwedischer Arzt und Autor. Ab 1908 war Munthe Leibarzt der schwedischen
Königin Viktoria, einer geborenen Prinzessin von Baden, die sich bis zu ihrem Tod regelmäßig in Munthes Nachbarschaft auf Capri aufhielt. In seiner Villa San Michele in Anacapri wurde er auch von
Oscar Wilde und Rainer Maria Rilke besucht. Das Haus, mit seinem wirklich wunderschönen Garten und dem weiten Ausblick über das Meer, dient seit den 1950er-Jahren als Museum. International
bekannt wurde Munthe durch seine 1929 erschienenen Erinnerungen „Das Buch von San Michele“. Darin mischen sich allerdings Biographisches mit Phantasien, also aufgepasst beim Lesen. In seiner
Villa sammelte Munthe antike Kunstschätze. Der berühmteste Schatz ist der Sphinx (es heißt "der" Sphinx !!! Das haben wir in Ägypten gelernt!) aus Granitstein, die auf einer Ballustrade im Garten
ruht und von dort aus den Golf von Neapel überblickt. Außerdem richtete er in der Umgebung ein Vogelschutzgebiet ein, nachdem er gesehen hatte, welche Ausmaße die Jagd auf Singvögel auf der Insel
hatte (Wer macht denn auch sowas?! Jagd auf Singvögel! Nicht zufassen.). Aufgrund von Munthes Testament gehört die Villa San Michele heute den Schweden. Genug Bildung? Dann also Fotos:
Auch hier, eine musikalische Untermalung für Euch, originale.
Mit dem Bus sind wir die Amalfitana entlang gebraust. Neben dem namensgebenden Ort Amalfi liegen Ravello, Atrani, Scala, Cetara, Furore, Conca dei Marini, Maiori, Minori, Vietri sul Mare,
Praiano, Positano und Tramonti an der Amalfiküste. Halt gemacht haben wir in Amalfi und Ravello.
Amalfi ist ein wunderschönes Örtchen mit einem tollen Dom. Die Türe des Doms stammt aus dem, haltet Euch fest, 13ten Jahrhundert und wurde aus Byzanz hergekarrt. Stell Euch das ‘mal vor, wir
haben mit unseren Pfoten eine Tür berührt, die satte 700 Jahre alt ist!
Ravello ist mit 2.469 Einwohnern halb so groß wie Amalfi. Die Familie Rufolo, eine der reichsten in Ravello, ließ im 12. Jahrhundert die gleichnamige Villa auf einem Felsvorsprung bauen. Die
Villa Rufolo wurde, halb verfallen, im Jahr 1851 von dem Schotten Francis Neville Reid gekauft und erneuert. In den Gärten der Villa fand Richard Wagner 1880 die Inspiration für das Bühnenbild
des 2. Aktes (Klingsors Zaubergarten) seiner Oper Parsifal. So finden in der Villa zu Ehren Richard Wagners jährlich in den Sommermonaten das Ravello Festival statt. Ja und dann die Villa
Cimbrone und deren Terrassen. Die Villa und der Garten sind Schauplätze der in den 1980er-Jahren ausgestrahlten Fernsehserie » Oliver Maass. Die Terrasse bildet den Hintergrund im Abspann. Aber nicht nur das. Träräää, jetzt exklusiv für sie ( oh Mann): Die
Terrasse der Villa Cimbrone ist auch ein Schauplatz im dritten Teil der Sissi-Verfilmungen aus den 1950er-Jahren. In Schicksalsjahre einer Kaiserin muss, auf Anraten des Hofrates, Sissi eine Kur
auf Madeira verbringen. Die Szenen zusammen mit ihrer Mutter, Herzogin Ludovika in Bayern, wurden nicht auf Madeira, sondern auf der Terrasse der Villa Cimbrone in Ravello gedreht ! Und
sie war jetzt dort ! Ok, jeder hat sein eigenes Highlight, Mädchenkram … hatten wir ja auch schon in » Wien.
hat knapp 1 Millionen Einwohner, die sich auf 117 Quadratkilometern tummeln. Die Einwohner verwenden den neapolitanischen Namen Napule. Seinen Ursprung hat der Name in der Zeit der Gründung durch
die Griechen. Das altgriechische néa pólis bedeutet „neue Stadt“. Da es bereits die nahegelegene Siedlung Parthenope gab, nannte man um 500 v. Chr. eine zweite Gründung Neapolis. Sowohl
Parthenope als auch Neapolis befanden sich im Zentrum der heutigen Stadt. Als literarische Umschreibung für Neapel ist der Name Parthenope sogar noch geläufig. Seit Jahrhunderten gilt Neapel als
eine Stadt mit starken sozialen Unterschieden. Eine bekannte Gruppe innerhalb der neapolitanischen Unterschicht bildeten vom 17. bis zum 19. Jahrhundert die Lazzaroni. Heute befinden sich
zahlreiche illegale Einwanderer in der Stadt, darüber hinaus gibt es in den peripheren Stadtteilen etliche und direkt am Hafen eine weitere inoffizielle Siedlung von Roma ohne moderne
Infrastruktur und mit schlechten hygienischen Bedingungen. Man geht davon aus, dass einige tausend Neapolitaner der neapolitanischen, pssst … ganz leise bitte … Mafiaorganisation Camorra angehören. Glücklicherweise kommen Außenstehende äußerst selten mit ihr in Kontakt. 1995 wurde die gesamte Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe
erklärt.
Neapels Schutzpatron ist San Gennaro. Gennaro, geboren in Joppolo, Kalabrien; verstorben um 305 in Pozzuoli, war ein Märtyrer und Bischof von Neapel sowie Bischof von Benevent. Bis ins 19.
Jahrhundert wurde er im Deutschen auch als heiliger Januar bezeichnet. Er wurde unter Kaiser Diokletian enthauptet, deshalb ja auch Märtyrer. Bischof Johannes I. ließ die Gebeine des Januarius
nach Neapel überführen. 835 wurden sie nach Benevent übertragen, 1154 nach Montevergine. Seit 1494 sind die Gebeine wieder in Neapel (du meine Güte, was für eine Rundreise) Hier ist San Gennaro
Patron des Doms und Neapels, der Goldschmiede und Helfer gegen Vulkanausbrüche. Im Dom werden fest verschlossene Ampullen, die angeblich das getrocknete Blut des Märtyrers, eine rötlich-braune
Substanz, enthalten. Wenn die Ampullen zum Fest der Translation am 1. Mai bzw. am Samstag davor, am Festtag des Heiligen am 19. September sowie am 16. Dezember, dem Gedächtnistag der Warnung vor
dem Vesuvausbruch im Jahr 1631, in die Nähe des Hauptes gebracht und dort gedreht und gewendet werden, erscheint das getrocknete Blut flüssig. Sollte es sich einmal nicht verflüssigen, was
durchaus vorkommt, gilt das bei der Bevölkerung von Neapel als schlechtes Omen. Zuweilen tritt das Blutwunder auch außerhalb der genannten Termine auf. Wissenschaftlich untersucht werden dürfen
die Ampullen nicht, klar, dann wäre es auch kein Wunder mehr … wen wundert’s …
Enrico Caruso, der berühmte Tenor, der aus Neapel stammte, sagte: „Eines Tages werde ich nach Neapel zurückkehren, weil es meine Heimat ist, die ich liebe. Aber nicht, um zu singen, sondern um
Pizza zu essen.“ Denn: die Pizza soll in Neapel erfunden worden sein! In Neapel wurde außerdem die industrielle Nudelfertigung mittels Nudelmaschine erfunden.
... wo anfangen und wo aufhören? Was für eine Historie! Und wir dürfen daran teilhaben!
Pompeji war eine antike Stadt, die wie Herculaneum, Stabiae und Oplontis, beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. verschüttet wurde, unter der Vulkanasche aber weitgehend konserviert blieb.
Mit der Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert begann die zweite Geschichte der Stadt, in deren Verlauf Pompeji zu einem zentralen Objekt der Archäologie und der Erforschung der antiken Welt wurde.
Pompeji ist eine der am besten erhaltenen Ruinenstädte der Antike. Neuere Ausgrabungen haben ergeben, dass es nahe der heutigen Stadt Nola eine seit dem frühen 1. Jahrtausend v. Chr. bestehende
Siedlung gab, die man am Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. aufgab, um sie näher an die Flussmündung zu verlegen. Diese neue Siedlung – Pompeji – wurde nach mythologischer Überlieferung vom
Halbgott Herakles gegründet, in Wirklichkeit wohl von den Oskern. Die Osker waren ein altitalisches indogermanisches Volk, dessen Hauptsiedlungsgebiet im heutigen Kampanien und benachbarten
Teilen Latiums lag. Die Bedeutung des oskischen Ortsnamens „Pompeji“ ist allerdings nicht eindeutig zu klären. Häufig wird er von dem oskischen Zahlwort pompe („fünf“) hergeleitet, teilweise
wurde auch eine Verbindung mit dem griechischen altgriechisch πομπή pompē („Prozessionszug“) in Erwägung gezogen. Pompeji wurde 80 v. Chr. von Sulla in eine römische Kolonie umgewandelt. Die
Stadt hieß nun Colonia Cornelia Veneria Pompeianorum. Sulla war ein römischer Politiker, Feldherr und Diktator in der Spätphase der Republik. Im Jahre 59 n. Chr. kam es nach einem Bericht des
Historikers Tacitus ( man, man,man – ihr Lateibuch wird zum Leben erweckt) im bis zu 20.000 Zuschauer fassenden Amphitheater während eines Gladiatorenkampfes zu blutigen Krawallen mit
Besuchern aus der Nachbarstadt Nuceria. Daraufhin verbot Kaiser Nero (Ihr erinnert Euch? Peter Ustinov, Feurio!) für zehn Jahre jegliche Spiele in Pompeji. Ein großes Erdbeben, von dem sich
Pompeji zum Zeitpunkt seines Unterganges noch nicht wieder ganz erholt hatte, erschütterte am 5. Februar 62 die Region um den Vesuv und richtete in Pompeji große Schäden an. Das Erdbeben des
Jahres 62 lockerte den Schlotpfropfen des Vulkans. Dessen Widerstand wurde in den folgenden Jahren durch die eingeschlossenen aufsteigenden Gase und durch das stetige Anwachsen des Dampfdrucks in
der Magmakammer immer mehr verringert. Im Spätsommer oder Herbst des Jahres 79 überwand der Innendruck den Widerstand des Pfropfens, der schlagartig zertrümmert und ausgeschleudert wurde.
Unmittelbar darauf wurden in kurzer Zeit riesige Mengen von Bimsstein und Asche ausgeworfen. Die ebenfalls ausgeworfenen, vom Herddach stammenden Trias-Dolomite sind ein Beleg dafür, dass der
Schlot bis tief hinab leer geschossen wurde. Danach blies ein Gasstrahl zerriebenes Material der Schlotwandungen aus. Die Eruption schleuderte große Mengen von Asche, Lava und Gasen in die
Atmosphäre. Diese Wolke wurde vom Wind über das Land in Richtung Pompeji getragen. Kurz nach Beginn des Ausbruchs begann es, Bimsstein zu regnen. Unter dem Bimssteinstaub befanden sich größere
Stücke, die mit hoher Geschwindigkeit auf die Erde prallten. Dieser Bimsstein brachte zahllose Dächer zum Einsturz, blockierte Türen und schloss Bewohner der Stadt ein. Während einer kurzen
Ruhepause verstürzte der Schlot. Die nächste Eruption räumte ihn wieder, und die Gewalt des Ausbruchs nahm rasch zu. Der Schlot verstürzte erneut und wurde ein weiteres Mal geräumt. Das gasreiche
Magma der Tiefe stieg im Schlot empor, wurde durch heftige Explosionen zerstäubt und in steigernder Folge von starken Aschen-Eruptionen gefördert. Der damit erreichte Höhepunkt des Ausbruchs
wurde vermutlich von heftigen vulkanischen Beben begleitet. Gleichzeitig verwandelte ein wolkenbruchartiger Eruptionsregen auf dem Westhang des Vulkans große Aschemengen in Schlammströme. Durch
den Auswurf enormer Massen pyroklastischen (Erklärung folgt beim Bericht über den Vesuv) Materials waren der Schlot und der obere Teil der Magmakammer entleert worden, so dass das Dach der
Magmakammer längs der Bruchlinien zusammensackte. Aus einer dieser Bruchlinien drang Magma bis zur Oberfläche und ergoss sich über das Sumpfgelände am Nordfuß des Monte Somma. Durch den
Zusammensturz der Gipfelregion entstand eine Caldera von sechs Kilometern Durchmesser, in der sich in der Folgezeit der Kegel des heutigen Vesuvs bildete. Als sich der Vesuv nach seinem
achtzehnstündigen Ausbruch wieder beruhigt hatte, waren die meisten Menschen in Pompeji bereits erstickt oder von herabfallendem Gestein erschlagen worden. Dennoch hatten einige die Katastrophe
bis zu diesem Zeitpunkt überstanden. Die wenigen, die noch lebten, fielen aber nur kurze Zeit später Glutlawinen zum Opfer. Das berühmteste Opfer wurde der römische Schriftsteller Plinius der
Ältere, der, getrieben von naturwissenschaftlichem Interesse und dem Wunsch zu helfen, mit seiner Flotte (er war der Präfekt der römischen Flotte in Misenum) zum Ort der Katastrophe gefahren war.
Vor Stabiae kam er in den Schwefeldämpfen um. Zeuge der Katastrophe war sein Neffe Plinius der Jüngere, der den Ablauf in zwei erhaltenen Briefen an den Historiker Tacitus, der ihn um
Quellenmaterial gebeten hatte, detailgetreu schilderte. Der Verlauf des Vulkanausbruchs wird deshalb auch als Plinianische Eruption bezeichnet. Über 1500 Jahre lag Pompeji unter einer bis zu 25
Meter dicken Schicht aus vulkanischer Asche und Bimsstein begraben.
Im Jahre 1592 entdeckte Domenico Fontana bei Kanalbauarbeiten Inschriften, Marmortafeln, Münzen und Ähnliches, für die sich jedoch niemand interessierte. Das Gelände wurde von den Einheimischen
La Civita – die Stadt – genannt. Der Beginn der wissenschaftlichen Ausgrabungen, der offiziell auf den 6. April 1748 datiert wurde, hängt mit den ab 1709 von Emmanuel Maurice de Lorraine, Herzog
von Elbeuf, begonnenen Ausgrabungen in Herculaneum zusammen, die ab 1738 offiziell vom neapolitanischen Königshaus in Auftrag gegeben und dem spanischen Ingenieuroffizier Oberst Roque Joaquín de
Alcubierre überantwortet worden waren. Die spektakulären Funde von zahlreichen Statuen und Artefakten weckten auch das Interesse für weitere Forschungen im bis dahin wenig interessanten Gebiet
von Pompeji und Stabiae. Auch die Grabungen, die das neapolitanische Königshaus 1748 im Gebiet von Pompeji ebenso Alcubierre anvertraute, hatten vor allem das Ziel, besondere Schaustücke und
Wertgegenstände zu bergen. Alcubierre hatte bei seinen Grabungen allerdings nur wenig Erfolg und wandte sich 1750 wieder Herculaneum zu. Vier Jahre später wurden die Ausgrabungen wieder
aufgenommen, jetzt unter der Aufsicht der 1755 gegründeten Accademia Ercolanese. Die Objekte, nach denen man suchte, waren in erster Linie Statuen, Schmuck und Edelmetalle sowie in besonderem
Maße Wandmalereien, die herausgelöst und nach Portici in ein extra errichtetes Museum gebracht wurden. Am 20. August 1763 fand man einen Stein mit der Inschrift „[…] rei publicae Pompeianorum
[…]“. Damit war die Stadt ohne Zweifel als Pompeji identifiziert. Seit 1763 konnte man das Grabungsgebiet auch besuchen. Zu den ersten Schaustücken gehörten das Theater, der Isistempel, das
Herculaner Tor und die Diomedesvilla vor der Stadt. Mit der Ernennung Giuseppe Fiorellis zum Soprintendente im Jahre 1863 begann eine neue Epoche in der Erforschung der Stadt. So wurden etwa
Gipsabgüsse der Toten angefertigt. Dabei wurden, wenn die Ausgräber Hohlräume entdeckten, die die Leichen im erhärteten Gestein hinterlassen hatten, jene vorsichtig mit Gips ausgefüllt. Nach dem
Erstarren konnte man die Toten als Gipsmodelle erkennen. Ihr Ausdruck reicht vom offensichtlichen Todeskampf bis hin zu einem friedlichen Eindruck des Einschlafens.
Mittlerweile sind etwa zwei Drittel der Stadt freigelegt. Weitere Ausgrabungen im großen Stil sind derzeit nicht absehbar. Heute versuchen die Archäologen zu rekonstruieren, zu dokumentieren und
vor allem den immer schnelleren voranschreitenden Verfall aufzuhalten -
Ende de Durchsage und aufatmen zum Bilder gucken:
Wir hätten noch viiiel mehr schreiben und zeigen können zu und von Pompeji. Da wir jedoch schon völlig erschöpft sind, haben wir beschlossen, dass, wer mehr wissen mag, einfach googelt oder sich ein tolles Buch über Pompeji zulegt oder am besten selbst hinfährt und staunt.
Die Bezeichnung „Vesuv“ wird auf die indo-europäische Wurzel *aues- („scheinen“) oder *eus- („brennen“) zurückgeführt. Sie würde daher „der Scheinende“ oder „der Brennende“ bedeuten. Der Berg ist
heute 1281 m hoch. Er besteht aus den Resten eines früher wesentlich höheren, älteren Schichtvulkans, des Somma, dessen Spitze bei seinem letzten Ausbruch 79 n. Chr. zu einer Caldera eingestürzt
ist, und dem im Inneren des Einsturzbeckens neugebildeten Kegel des „eigentlichen“ Vesuv. Die Aktivität des Vesuvs löst wiederkehrende plinianische Eruptionen aus. Das typische Kennzeichen dieser
explosiven Vulkanausbrüche ist das Aufsteigen einer kilometerhohen Eruptionssäule und der schnelle Ausstoß großer Mengen vulkanischen Materials. Die großen Vesuv-Ausbrüche sind zudem von
pyroklastischen Strömen begleitet, die zu den gefährlichsten Formen des Vulkanismus zählen. Diesen Großereignissen folgen aktive Phasen mit Eruptionen vom Stromboli-Typ und effusiven Austritten
von Lava. Der anschließende Ruhezustand kann mehrere hundert Jahre andauern und endet mit einem erneuten großen Ausbruch.
Alles klar? Alles verstanden? Also wir mussten uns schlau machen:
Die Bezeichnung „plinianische Eruption“ bezieht sich auf Plinius den Jüngeren. Der spätere römische Senator beobachtete als junger Mann den letzten Großausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr., bei
dem die antiken Städte Pompeji, Herculaneum, Stabiae und Oplontis verschüttet wurden, und schilderte diesen Jahre später in seinen Schriften. Die Vulkanologie verwendet heute den Begriff als
allgemeines Klassifikationsmerkmal. Ein pyroklastischer Strom (von altgriechisch πῦρ pyr, deutsch ‚Feuer‘ und κλαστός klastós, deutsch ‚zerbrochen‘) ist eine Feststoff-Gas-Dispersion, die in
Begleitung explosiver vulkanischer Eruptionen auftreten kann und sich sehr schnell hangabwärts bewegt. Eine Dispersion (lat. dispergere ‚verteilen‘, ‚ausbreiten‘, ‚zerstreuen‘) ist in der
Kolloidchemie und in der Verfahrenstechnik ein heterogenes Gemisch aus mindestens zwei Stoffen, die sich nicht oder kaum ineinander lösen oder chemisch miteinander verbinden. Dabei sind ein oder
mehrere Stoffe als sogenannte disperse Phase fein verteilt in einem anderen kontinuierlichen Stoff, dem sogenannten Dispersionsmedium. Und Kolloidchemie erklären wir jetzt nicht mehr –
Hirnoverload, puh.
Da der Vesuv nicht erloschen ist, bleibt er gefährlich. Es gibt zwar Evakuierungspläne für die mehr als eine Million Einwohner, die im Falle eines Ausbruchs wie im Jahr 79 unmittelbar bedroht
wären, doch sind bis heute Vorwarnungen der Vulkanologen weder zuverlässig, noch treffen sie frühzeitig genug ein. Na, großartig, da fühlt man sich ja sicher. Die Pläne gehen von der bisher
unerreichten Vorwarnungszeit von zwei Wochen aus. Dichtbesiedelte Orte befinden sich heute selbst an den Hängen des Vesuvs, auch im Bereich des antiken Herculaneum. Das Stadtzentrum von Neapel
und die neuen Hochhäuser im Bahnhofsviertel liegen in gleicher Entfernung wie einst das zerstörte Stabiae, sind aber durch den Sommawall, den Rest des alten Kraterrandes, einigermaßen geschützt.
Der aktuelle Evakuierungsplan, Il Programma Vesuvìa – la scelta possibile (Das Programm Vesuvìa – die mögliche Entscheidung, 2012) der Regionalregierung von Kampanien hat das Ziel, die
Bevölkerung in der sogen. Roten Zone des Vulkans stark zu reduzieren. In diesem 200 km² großen Gebiet der höchsten Gefährdungsstufe leben 600.000 Einwohner; 150.000 Menschen sollen in den
nächsten 15 Jahren (ab Bekanntgabe des Plans) umgesiedelt werden. Mit Prämien in Höhe von 30.000 € pro Familie sollen die gefährdeten Bewohner zum Wegzug motiviert werden, jedoch bisher ohne
durchschlagenden Erfolg. ??? Wie sind die denn drauf ?! Wir würden aber sowas von! Im Gegenteil: Obwohl neuere Erkenntnisse darauf hinweisen, dass die Magma-Kammer des Vesuvs wieder erwacht, sind
laut der Umweltorganisation Legambiente in den letzten 20 Jahren allein in der besagten Roten Zone 50.000 Häuser illegal neu gebaut worden! Da können wir nur die Köpfe schütteln und haben
Lemminge vor Augen.
Noch schnell ein musikalisches Allerlei zum Abspann für Euch:
Schwingt das Tanzbein zur Tarantella, dem bekanntesten Volkstanz
Das Hochlied auf die Standseilbahn
und Elvis moderne Fassung von Enrico Carusos O sole mio
So, geschrieben haben wir diesmal nix über zurückgelegte Kilometer. Ja, ja, ja, dafür haben wir Euch mit Historischem und gefühlt 1 Millionen Fakten überwältigt, Italien halt. Die Kilometer, die wir erwähnen möchten sind die, die wir gestapft sind, schon gut, die wir getragen worden sind: satte 72 Kilometer in 6 Tagen! Ihr meint, dass ist nicht viel? Ja dann werft 'mal Eure Schrittzähler an, dann werdet Ihr schon sehen, ha!
Wir begeben uns jetzt in die Winterruhe, genießen bei heißer Schokolade und selbst gemachten Plätzchen die dunkle Jahreszeit und freuen uns auf den Weihnachtsmann. Und das Ihr's wisst:
Im nächsten Jahr werden wir den Weihnachtsmann höchstpersönlich besuchen!
Kommt gut ins neue Jahr und lasst Euch zuvor unterm Weihnachtsbaum noch reich beschenken mit Selbstgebackenem, Selbstgebasteltem und viiiel Zuneigung.
Herzlichst Euer
Kasimir, Cäsar, Fredi und Kerl